Seiteninhalte
- Unna – NRW | Heimatgeschichte
- Zu den Grabsteinen in der Ev. Stadtkirche: Davidis und andere Pfarrer
- Die Grabsteine in der Ev. Stadtkirche – Zeitungsbericht
- Die Grabsteine in der Ev. Stadtkirche – Literatur:
- Der Jüdische Friedhof
- Zwangsarbeiter
- Straßennamen
- Frauen aus Unna
- Notgeld
- Westfriedhof Unna
- Wurzeln des Steinkohle-Bergbaus in Unna-Massen
- Besondere Dokumente
Unna – NRW | Heimatgeschichte
In Unna (Grafschaft Mark) sind keine Hexenprozesse überliefert. An dieser Stelle möchte ich jedoch einige historische Dokumente zu Unna und Informationen über Unna präsentieren.
Zu den Grabsteinen in der Ev. Stadtkirche: Davidis und andere Pfarrer
Thomas Davidis. geb. 25.1. 1608, gest. im August 1689, Pastor, 1. Pfarrstelle der Evangelischen Stadtkirche Unna, Kircheninspektor der evangelisch-lutherischen Kirche der Grafschaft Mark (heute Evangelische Kirche in Westfalen).
Geheimes Staatsarchiv Berlin GStA PK, I. HA GR, Rep. 34, Nr. 5257 1650 – Verwaltung des Herzogtums Kleve und der Grafschaft Mark – Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde zu Schwelm und dem Prediger zu Schwelm, Johann Jakob Fabricius, 1650 – Visitation des Amtes Altena durch den Inspektor zu Unna, Thomas Davidis, 1650
Ludwig Gerstein: Stammbaum Davidis, Hagen 1931
Pfarrer Johann Friedrich Varnhagen (aus Iserlohn):
Der Unnäische Prister-Raub/ Im Jahr 1690
Leichenpredigt für Everhard Ludolf Davidis (1637–1690), ab 1662 Stadtprediger in Unna
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0002507D00000000
Kramer, Albert: Leichenrede auf Everhard Ludolf Davidis in Unna, gest. 14. Januar 1690, begraben 18. Januar 1690, von Pastor Albert Kramer, Pastor zu Hattingen, gedruckt in Dortmund von Joh. Friedr. Rühl. 68 S.
https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/beitrwff-9481.pdf S. 120-123
Halver_Gehalt_Inspektor_Thomas_Davidis_1663
Ev. Kirchengemeinde Halver, FB Halver. 282. Verschiedenes zur Verwaltung – 1663 erging ein Befehl des Drosten von Altena an die Pastoren und Kirchenvorsteher, u.a. von Halver, betreffs Zahlung des Gehalts an Inspektor Davidis.
Die Grabsteine in der Ev. Stadtkirche – Zeitungsbericht
Die sprechenden Grabsteine der Stadtkirche Unna. (Hellweger Anzeiger Unna 15.4.2020)
Geheimnissen auf der Spur: UK Unsere Kirche, Nr. 12, 15. März 2020, S. 20
Familienwappen zieren Grabsteine. Geheimnisse der Grabplatten. UK, Nr. 14. 2020
Grabsteine erzählen Geschichte und Geschichten
62 Grabsteine in der Ev. Stadtkirche Unna -PDF-Flyer – von Jürgen Düsberg
Die Grabsteine in der Ev. Stadtkirche – Literatur:
Hartmut Hegeler (Hg.)
Geheimnis der Grabsteine der Evangelischen Stadtkirche Unna
Menschen und ihre Schicksale. Mit einem Beitrag von Peter Schampera. Fotos von Hubert Brandt und Hartmut Hegeler
Lit Verlag, 2021, ISBN: 978-3-643-14807-0
Klappentext:
Die Stadtkirche war über Jahrhunderte hinweg Zentrum der Stadt. Dieses Buch erzählt von den hier begrabenen, meist prominenten Stadtbürgern (samt ihrer Angehörigen) und deren Leben und Wirken. Kaum eine Kirche in Westfalen kann so viele steinerne Zeugen ihrer führenden Persönlichkeiten aufweisen. Faszinierende Biographien verbergen sich hinter den Grabsteinen.
Abenteuerliche Recherchen öffnen einen Blick auf bewegende Schicksale: Bürgermeister, Pastoren, Richter, Adelige sowie Frauen und Kinder. Lange bildeten die Grabplatten den Fußboden der Kirche, von vielen Schritten der Gottesdienstbesucher abgetreten. 1911 wurden sie angehoben und an den Seitenwänden aufgestellt, teilweise schwer beschädigt. Dennoch gelang es dem Autor in einem mehrjährigen Forschungsprozess, mittels hochauflösender Bilder viele Inschriften am Bildschirm zu entziffern. Wo Buchstaben verwittert waren, half manchmal ein Wappen weiter, das viele einflussreiche Familien Unnas auf ihrem Grabmal verewigen ließen.
Eine besondere Herausforderung stellten die Epitaphe im Nebenraum neben dem Haupteingang des Kirchenschiffes dar. Kaum ein Gottesdienstbesucher sieht jemals diese 15 Grabsteine, durch einen Treppenaufbau zu der Orgelempore vor Jahrzehnten überbaut, zusätzlich verdeckt durch Einbauschränke. Vor den Umbauarbeiten fotografierte niemand diese unersetzbaren Zeugen der Vergangenheit.
Hartmut Hegeler (* 1946) war kreiskirchlicher Pfarrer im Ev. Kirchenkreis Unna und verfasste zahlreiche Bücher über Hexenprozesse. Seit seiner Pensionierung widmet er sich historischen Forschungen über Unna.
Link zum Verein zur Erhaltung der Ev. Stadtkirche zu Unna e. V.
Der Jüdische Friedhof
Unna Jüdischer Friedhof Eingang Massener Strasse 55
Jüdischer Friedhof Unna Fotos der Grabsteine
Unna Jüdischer Friedhof 2018
Liste Unnaer Bürger jüdischen Glaubens, die in den Jahren 1938 – 1942 deportiert wurden und umgekommen sind. Zusammengestellt von Klaas Schulte-Bertschik.
Aus: Erinnerung und Mahnung. Gedenken an die jüdischen Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Unna. Dokumentation zur Gedenkfeier am 1. Dezember 1985. Herausgeber: Stadt Unna, 1986, S. 42-46
Unna Denkmal Synagogengemeinde Kreuzung Massener Strasse Beethovenring
Stolpersteine in Unna – Namen, Daten, Schicksale
Zwangsarbeiter
Denkmal für Zwangsarbeiter im 3. Reich – Am Südfriedhof 59423 Unna – Fotos: Jörg Nies
Gedenkstätte für Zwangsarbeiter in Unna, 1939-1945, Oberer Kohlenweg/ Ecke Hochstraße
Straßennamen
Straßennamen in Unna, die an den Bergbau erinnern – Auflistung, Bilder, Erläuterungen
Straßennamen in Unna, die an die Salzgewinnung erinnern – Auflistung, Bilder, Erläuterungen
Straßennamen in Unna, die an Frauen erinnern – Namen, Daten, Bilder, kurze Erläuterungen
Wikipedia: Informationen zum Thema „Straßenname“
Frauen aus Unna
Im 7-jährigen Krieg (1756–1763) beschwerte sich eine junge Frau, „Delsterhaus´ Tochter“, auf dem Rathaus darüber, dass drei französische Soldaten in ihr Haus gefallen seien, Bier gefordert und ihr, als sie es nicht habe beschaffen können, ein Messer auf die Brust gesetzt hätten. Ein französischer Korporal wurde daraufhin mit der Klärung des Vorfalls beauftragt.
Quelle: Klaus Basner: Historisches Porträt einer Stadt. Unna. Band 1, S. 292 Hartmut Hegeler, Geheimnis der Grabsteine der Evangelischen Stadtkirche Unna, Menschen und seine Schicksale, Münster 2021, S. 131
Theodora „Thea“ Rasche (* 12. August 1899 in Unna; † 25. Februar 1971 in Essen-Rüttenscheid) war eine deutsche Kunstfliegerin und zeitweise Journalistin. In den USA The Flying Fräulein genannt, war sie die erste deutsche Frau mit Kunstflugschein und eine der international bekanntesten deutschen Fliegerinnen aller Zeiten.
Bettina Fless (* 1961 in Unna; † 13. April 2007 in Fulda) war eine deutsche Schauspielerin, Dramatikerin, Dozentin und Theaterregisseurin.
Maria Niggemeyer (* 18. Mai 1888 in Münster als Maria Keuper; † 27. September 1968 in Unna) war eine deutsche Politikerin (Zentrum, später CDU).
Beherzte und großzügige Frauen
Die in Unna ansässige Familie Urbani zeichnete sich bei dem Wiederaufbau der Kirche im Jahre 1723 – nach dem großen Stadtbrand im Jahre 1722 – durch großzügige Spenden aus. Der Kriegsrat und Oberbürgermeister Jobst Henrich Urbani und seine Frau Güda Helena, geb. Sümmermann, ließen 1743 die größte Glocke auf ihre Kosten umgießen.
Anna Klara Urbani, Ehefrau von Ludolf Diederich Wegener, später Ehefrau des königlichen Gerichtsschreibers und Advokaten Johan Arnold Krupp, ließ – wegen des tragischen Unfalltodes ihres Sohnes Balthasar Urbani – die bei dem großen Stadtbrand 1722 ebenfalls niedergebrannte Lateinschule am Kirchplatz vom 3. Juli bis 24. September 1723 unter der Leitung des Rektors M.J.H. Möllenhoff wieder aufbauen.
Katharina Elsbeth war Tochter des Bürgermeisters David Davidis (1640–1714). Über sie wird folgende Begebenheit aus dem Jahr 1703 berichtet: „Als die [preußische] Kommission, da [Bürgermeister] Davidis sich weigerte, vor ihr zu erscheinen, mit Pfändung vorging und zehn Exekutoren in sein Haus eindringen wollten, wurden sie von der Tochter Katharina Elsbeth Davidis (1682–1733), späteren ´Frau Bürgermeister` Husemann, mit einem Feuerhaken in die Flucht geschlagen…, dass zehn Mann sich ´von einem eintzigen Frawensmensch` daran hätten hindern lassen, ihren Auftrag auszuführen.“ Als sich einige Tage später 65 Mann sich dem Haus näherten, sei von der Tochter ´umb diesen Tumult und ein groß Unglück dadurch anzurichten`, die Sturm- und Feuerglocke geläutet worden.
Quellen: Hartmut Hegeler, Geheimnis der Grabsteine der Evangelischen Stadtkirche Unna, Menschen und seine Schicksale, Münster 2021, S. 70 und 86f
Notgeld
Eine Stadt kann ohne Turm besteh´n, doch ohne Gesetze wird´s nicht geh´n. Stadt Unna 50 Pf.
4. März 1920. (Abbildung Turm der Evangelischen Stadtkirche Unna).
Source: https://banknoteindex.com/browse.mhtml?browseBy=Id&browse=66520
With permission of Jim Ingram and Kyle Mathers
Westfriedhof Unna
Grabmal für [Linden-] Brauerei Besitzer Wilh. Beckmann (1839-1892)
(Foto Hartmut Hegeler)
Wurzeln des Steinkohle-Bergbaus in Unna-Massen
Unna-Massen, Poststraße: Tiefer Romberger Erbstollen – Infotafel und Entwässerungsrohr (Fotos: Hartmut Hegeler)
http://www.zechenkarte.de/wiki/index.php?title=Tiefer_Rombergs_Erbstollen
Besondere Dokumente
Brautweinbuch der Stadt Unna 1623-1803
Das Unnaer Brautweinbuch 1623 – 1803 ist mit seiner Dokumentation von Eheschließungen eine Quelle für die Heimat- und Familienforschung. Jedes Brautpaar – so vermerkt es das Brautweinbuch selbst -, das sich im Vorjahr verheiratet hatte, zahlte „an einem sichern Tagh in der Woche vor Petri“ das Brautweingeld. Das eingenommene Brautweingeld wurde anschließend vom Rat „verzehrt“. Da es keine Rechtsvorschrift zur Zahlung des Brautweingeldes gab, konnte jedoch niemand zur Zahlung gezwungen werden. Daher bietet das Braunweinbuch keine lückenlose Liste der Eheschließungen in Unna. Die Jahreszahlen in den Listen bedeuten das Jahr der Zahlung, so dass di eEheslchiepung regelmäßiig im Jahr davor erfolgte.
Vereinigungs-Urkunde der Evangelischen Kirchengemeinde Unna vom 2. August 1819
Aus § 1 der Vereinigungs-Urkunde:
Die beiden protestantischen Gemeinden der Stadt und des Kirchspiels Unna, die bisherige lutherische und reformierte, verbinden sich … zu Einer Einzigen Gemeinde also und dergestalt, daß sie … als eine in allen Theilen vereinigte evangelisch-christliche Gemeine zu betrachten ist, und künftig nur unter diesem Namen bekannt und erkannt sein will.