Johann Georg II. Fuchs von Dornheim

Johann Georg II. Fuchs von Dornheim

Johann Georg II. Fuchs Freiherr von Dornheim (* 23. April 1586 in Wiesentheid (Unterfranken); † 19. März 1633 in Spital am Pyhrn (Oberösterreich)) war Fürstbischof von Bamberg und Streiter für die Gegenreformation sowie unbarmherziger Hexenverfolger („Hexenbrenner“).

Waren die Hexenverfolgungen unter seinem Vorgänger Johann Gottfried I. von Aschhausen schon schlimm, so nahmen sie unter seiner Regierung wahrhaft große Ausmaße an. 1627 wurde von ihm ein Drudenhaus (Malefizhaus, Hexengefängnis) gebaut für 30 Gefangene.

In dieser Zeit der Hexenprozesse fanden etwa 300 Menschen in Bamberg und 900 Menschen im Hochstift den Tod auf dem Scheiterhaufen.

Auch bekannte Persönlichkeiten wie der Bürgermeister Johannes Junius und der bischöfliche Kanzler Dr. Georg Haan, der die Prozesse kritisiert hatte, wurden hingerichtet.

Nach dem Eingreifen von Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) starb der Bischof 1633 im oberösterreichischen Exil.

Bau des Drudenhauses

Drudenhaus (Malefizhaus, Hexengefängnis) 1627 von Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) in Bamberg gebaut für 30 bis 40 Gefangene auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen in der heutigen Franz-Ludwig-Straße. Auch in anderen Städten des Hochstiftes entstanden kleinere Drudenhäuser: in Zeil, Hallstadt und Kronach.

Auf Generalvikar und Weihbischof Friedrich Förner, Verfechter des Hexenwahns, geht Konzeption und Bau des Drudenhauses zurück.

In dieser Zeit der Hexenprozesse fanden etwa 300 Menschen in Bamberg und 900 Menschen im Hochstift den Tod auf dem Scheiterhaufen. Bamberg wurde gleichbedeutend für die Folter. Die verurteilten „Hexen“ wurden selbst auf dem Weg zur Hinrichtung noch gequält.

Auch bekannte Persönlichkeiten wie der Bürgermeister Johannes Junius und der bischöfliche Kanzler Dr. Georg Haan, der die Prozesse kritisiert hatte, wurden hingerichtet.

Als sich schwedische Truppen am 11. Februar 1632 näherten, wurden die letzten 10 Inhaftierten entlassen, sie mussten jedoch schwören, über die Behandlung (Folter) während der Haft zu schweigen. Bald wurde der Bau abgerissen. 1654 fanden die Steine Verwendung beim Bau des Kapuzinerklosters.

Literatur

Erwin Gatz (Hrsg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches, Bd. 3, 1448-1648, Berlin 1996

Günter Dippold, Aspekte der „Hexen“-Verfolgung im Hochstift Bamberg, in: BHVB 135, (1999), S. 291-305

Birke Grießhammer, (Hrsg.), Drutenjagd in Franken 16.-18.Jahrhundert, 4. Auflage Nürnberg 1999

Britta Gehm. Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung, (=Rechtsgeschichte und Zivilisations-prozess; Bd. 3), Hildesheim 2000

Weblinks

* http://www.bautz.de/bbkl/d/dornheim_j_g.shtml

* http://www.bamberga.de/hexenverhoer_daniel_bittl.htm

* Drudenhaus Wikipedia-Artikel

* https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_II._Fuchs_von_Dornheim