Geschichte der Folter
Folter und Gefängnisse zur Zeit der Hexenprozesse und heute
Geschichte der Folter
Folter ist ein Phänomen, seit Menschen in staaten- (ähnlichen) Gebilden zusammenleben:
Folter diente schon im Altertum als legales Mittel zur Beschaffung von Informationen oder Geständnissen. Im kaiserlichen Rom sollten Christen mit Hilfe der Folter zum Widerruf ihres Glaubens gezwungen werden. Nach dem Wechsel zum Christentum als Staatsreligion wurde die Folter (zumindest zu diesem Zweck) nicht mehr angewandt.
Einen erneuten Höhepunkt erlebte die Anwendung der Folter im Hochmittelalter (11.JH.): Sie diente in der Zeit der ersten Hexen- und Ketzerprozesse als „Beweis aller Beweise (Probatio probatissimi)“.
Auch während der Zeit der Inquisition war die Folter gängiges Mittel, um Geständnisse zu erpressen. In dieser Zeit kam es zu regelrechten Exzessen methodisch erzeugter Grausamkeit. Man unterschied, der Schwere nach, drei Grade der Folter, mit dem dritten Grad als grausamster Stufe. Bei „ausreichendem Verdacht“ war jedem Richter die „peinliche Befragung“ gestattet, und die Inquisitoren nutzten dieses Recht aus, wo immer sie konnten.
Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde Folter vor allem bei Hexenprozessen angewandt. Für eine Frau, die der Hexerei verdächtigt wurde, war es für den Ausgang des Prozesses letzten Endes unerheblich, ob sie unter der Folter geständig war oder nicht: Gestand sie unter der Folter, eine Hexe zu sein, war die Sache sowieso klar, widerstand sie aber der Folter, ohne ihre Schuld zu gestehen, war das nur dem Einfluss des Teufels zuzuschreiben -> ergo musste sie eine Hexe sein!
Foltermethoden der damaligen Zeit waren: Daumenschrauben, Streckbank, „eiserne Jungfrau“, Sengen und Brennen…
Heute wird Folter immer noch in mehr als 100 Ländern angewendet. Somit kann man tatsächlich nur sagen:
Folter ist – auch heute noch – aktuell ! Informationen unter: Für eine Welt ohne Folter