Unnaer Frauen

Frauen aus Unna

Im 7-jährigen Krieg (1756–1763) beschwerte sich eine junge Frau, „Delsterhaus´ Tochter“, auf dem Rathaus darüber, dass drei französische Soldaten in ihr Haus gefallen seien, Bier gefordert und ihr, als sie es nicht habe beschaffen können, ein Messer auf die Brust gesetzt hätten. Ein französischer Korporal wurde daraufhin mit der Klärung des Vorfalls beauftragt.

Quelle: Klaus Basner: Historisches Porträt einer Stadt. Unna. Band 1, S. 292 Hartmut Hegeler, Geheimnis der Grabsteine der Evangelischen Stadtkirche Unna, Menschen und seine Schicksale, Münster 2021, S. 131

Theodora „Thea“ Rasche (* 12. August 1899 in Unna; † 25. Februar 1971 in Essen-Rüttenscheid) war eine deutsche Kunstfliegerin und zeitweise Journalistin. In den USA The Flying Fräulein genannt, war sie die erste deutsche Frau mit Kunstflugschein und eine der international bekanntesten deutschen Fliegerinnen aller Zeiten.

Bettina Fless (* 1961 in Unna; † 13. April 2007 in Fulda) war eine deutsche Schauspielerin, Dramatikerin, Dozentin und Theaterregisseurin.

Maria Niggemeyer (* 18. Mai 1888 in Münster als Maria Keuper; † 27. September 1968 in Unna) war eine deutsche Politikerin (Zentrum, später CDU).

Beherzte und großzügige Frauen

Die in Unna ansässige Familie Urbani zeichnete sich bei dem Wiederaufbau der Kirche im Jahre 1723 – nach dem großen Stadtbrand im Jahre 1722 – durch großzügige Spenden aus. Der Kriegsrat und Oberbürgermeister Jobst Henrich Urbani und seine Frau Güda Helena, geb. Sümmermann, ließen 1743 die größte Glocke auf ihre Kosten umgießen.

Anna Klara Urbani, Ehefrau von Ludolf Diederich Wegener, später Ehefrau des königlichen Gerichtsschreibers und Advokaten Johan Arnold Krupp, ließ – wegen des tragischen Unfalltodes ihres Sohnes Balthasar Urbani – die bei dem großen Stadtbrand 1722 ebenfalls niedergebrannte Lateinschule am Kirchplatz vom 3. Juli bis 24. September 1723 unter der Leitung des Rektors M.J.H. Möllenhoff wieder aufbauen.

Katharina Elsbeth war Tochter des Bürgermeisters David Davidis (1640–1714). Über sie wird folgende Begebenheit aus dem Jahr 1703 berichtet: „Als die [preußische] Kommission, da [Bürgermeister] Davidis sich weigerte, vor ihr zu erscheinen, mit Pfändung vorging und zehn Exekutoren in sein Haus eindringen wollten, wurden sie von der Tochter Katharina Elsbeth Davidis (1682–1733), späteren ´Frau Bürgermeister` Husemann, mit einem Feuerhaken in die Flucht geschlagen…, dass zehn Mann sich ´von einem eintzigen Frawensmensch` daran hätten hindern lassen, ihren Auftrag auszuführen.“ Als sich einige Tage später 65 Mann sich dem Haus näherten, sei von der Tochter ´umb diesen Tumult und ein groß Unglück dadurch anzurichten`, die Sturm- und Feuerglocke geläutet worden.

Quellen: Hartmut Hegeler, Geheimnis der Grabsteine der Evangelischen Stadtkirche Unna, Menschen und seine Schicksale, Münster 2021, S. 70 und 86f