Balthasar Nuss

Balthasar Nuss

Balthasar Nuss (* um 1545; † 1618 in Bad Brückenau), Zentgraf in Hofbieber und Fulda; Verantwortlicher für die Hexenverfolgung im Hochstift Fulda in der Zeit von 1603 – 1606.

Ein Schwerpunkt während der Hexenverfolgung im katholischen Deutschland in den Jahren nach 1600 war das Hochstift Fulda in der zweiten Amtszeit des Fürstpropstes Balthasar von Dernbach (1602-1606).

Einen schaurigen Bekanntheitsgrad in diesem Zusammenhang erlangte Balthasar Nuss (fälschlich häufig auch: Ross), der ab 1592 Zentgraf von Hofbieber bei Fulda war. Zuvor hatte er die Stelle des Oberförsters und Stallmeisters auf Schloss Bieberstein inne. Als gleichsam rechte Hand des Fuldaer Abtes Balthasar von Dernbach folgte er jenem 1603 nach, um hier die Stelle des Zentgrafen einzunehmen. Balthasar von Dernbach übertrug ihm darüber hinaus die Durchführung der Hexenprozesse im gesamten Hochstift. In drei Jahren ließ er etwa 300 angebliche Hexen und Hexenmeister foltern und anschließend hinrichten. Das Vermögen der Opfer zog er für sich ein. Nach dem Tod des Fürstprobstes wurde er verhaftet und 13 Jahre in Haft gehalten. Schließlich wurde auch ihm der Prozess wegen Bereicherung im Zusammenhang mit den Hexenprozessen gemacht. Er wurde 1618 aufgrund eines Gutachtens der Ingolstädter Juristenfakultät enthauptet.

Literatur

Berthold Jäger , Zur Geschichte der Hexenprozesse im Stift Fulda. Forschungsstand – Kritik – Perspektiven, in: Fuldaer Geschichtsblätter 73 (1997), S. 7-64

Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Balthasar_Nuss